Der Weg in die Festung Europa

Datum/Zeit
Date(s) - 27. Oktober 2021
17:30 - 19:30

Veranstaltungsort
Heimathafen Neukölln

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Migration und Flucht sind der historische Normalfall und für viele Menschen auf der Welt ein fester Bestandteil ihrer Lebenserfahrung. Fast 80 Millionen Menschen befinden sich weltweit auf der Flucht dabei sind die meisten von ihnen (93%) Binnenvertriebene und suchen Zuflucht in den Ländern des Globalen Südens. Dennoch spielt die Debatte um die Aufnahme von People on the Move in die EU eine große Rolle und das Bild der „Festung Europa“ wird weiter durch soziale und politische Interventionen gestärkt. Warum fliehen Menschen aus ihrer Heimat? Welche Formen der Migration gibt es? Wie stellen sich globale Fluchtbewegungen dar? Welche Fluchtgründe werden in Deutschland als Asylgrund anerkannt? Anhand von interaktiven Übungen und Diskussionen wollen wir uns diesen Fragen nähern.

Zudem wollen wir die Flucht über Balkanroute näher in den Blick nehmen und uns mit der Lebenssituation von People on the Move an der bosnisch-kroatischen Grenze beschäftigen. Das bosnisch-kroatische Grenzgebiet hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Hotspot der humanitären und politischen Katastrophe auf der Balkanroute entwickelt. Tausende Menschen sind im bosnischen Grenzkanton Una-Sana gestrandet, weil die kroatische Polizei systematisch gewaltvolle Push-Backs (illegale Rückführung von Kroatien nach Bosnien)durchführt. Die EU finanziert diese rechtswidrige, unmenschliche Gewalt und unterstützt den brutalen Grenzschutz aktiv mit. Weil People on the Move ihr Recht auf einen Asylantrag in der EU verwehrt wird, müssen sie Wochen, Monate und teilweise sogar Jahre unter menschenunwürdigen Bedingungen in Bosnien ausharren.

Die Initiative BL!NDSPOTS (https://blindspots.support) möchte direkte solidarische und humanitäre Hilfe für People on the Move im bosnischen Grenzkanton Una-Sana leisten, bestehende zivilgesellschaftliche Strukturen vor Ort stärken und öffentliche Aufmerksamkeit für die Orte humanitärer und politischer Krisen schaffen, für die die menschenverachtende Abschottungspolitik der EU verantwortlich ist.

 

Für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen gelten die 3G-Regelungen.